Cattery Palaisgarden

Wenn aus Liebe zu einem Fellknäuel eine "katzenverrückte" Familie wird...


Die Kastration Ihrer Katze - ein Gebot des Tierschutzes ...


Fühkastration versus Spätkastration

Es ranken sich viele Diskussionen um dieses heikle Thema. Gerade als Katzenzüchterin sehe ich mich in der Verantwortung, besonders sorgsam und sensibel bei der Abgabe unserer Tiere vorzugehen. Dazu gehört für mich auch ein Blick in die Zukunft. Mir ist wichtg zu wissen, wie die Katzen aus unserer Zucht später gehalten werden, wie sie sich entwickeln und ob sie sich an ein Leben innerhalb der Familie anpassen können. Mit einer frühen, rechtzeitigen Kastration kann jeder Katzenbesitzer einen wichtigen Beitrag für den Tierschutz leisten und darüber hinaus auch die körperliche Gesundheit und das psychische Wohlbefinden seiner Katze steigern. Kastrierte Katzen gelten als menschenbezogenener, ausgeglichener, verschmuster und weniger aggressiv. Damit Sie sich sich selbst eine eigene Meinung über die Themen Frühkastration und Kastration bilden können, stellen wir Ihnen mit freundlicher Unterstützung der CAT-CARE Tierhilfe Kassel e.V. nachfolgenden Artikel zur Verfügung. Diese Ausarbeitung der Tierhilfe stützt sich u.a. auf die Aussagen von Fachtierärzten, Studien, Fachliteratur und Erfahrungen verschiedener Tierheime.



In den meisten Kommunen in Deutschland besteht eine verordnungsrechtliche Kastrationspflicht für Katzen mit Freigang. Bei uns in Oldenburg, im Ammerland und in den umliegenden Regionen müssen zukünftige Freigänger mit spätestens 5-6 Monaten kastriert und gechipt werden. Die Tranpondernummer sollte kann www.tasso.net registriert werden; das erhöht die Chance, dass eine vermisste Katze und sein Besitzer wieder zusammen finden. Kommt man dieser Kastrations- und Chip-Pflicht nicht nach, begeht man eine Ordnungswidrigkeit, die nach § 59 Abs. 2 Nds. SOG mit einer Geldbuße von bis zu 5.000€ geahndet werden kann.

Die Kastration – und insbesondere die Frühkastration – dient gleichermaßen der Fortpflanzungskontrolle und der Gesunderhaltung der Katze. Um diese Zusammenhänge verstehen zu können, ist es hilfreich, sich mit dem Sexualzyklus der Katze auseinanderzusetzen. Outdoor-Katzen werden in Abhängigkeit von der Jahreszeit, der Tageslichtdauer und ihrem Gesundheitszustand paarungsbereit (=rollig). Jetzt kann auch der Eisprung stattfinden, der im Regelfall durch den Deckakt des Katers ausgelöst wird. Ohne Kontakt zu einem Kater ebbt die Rolligkeit wieder ab und beginnt in ca. 3 Wochen erneut. Grundsätzlich treten im Jahr mehrere Sexualzyklen und Rolligkeiten auf; begleitet von einer Ruhephase in der Zeit von Oktober bis Dezember. Im Gegensatz dazu findet diese Zykluspause bei Wohnungskatzen nicht statt, da das Kunstlicht diesen natürlichen Ablauf verändert. Kommt es im weiteren Verlauf zur Zystenbildung an den Eierstöcken, zeigen diese Katzen eine "Dauerrolligkeit" mit einem erhöhtem Risiko für Gebärmuttererkrankungen und Gesäugetumore. Kater hingegen werden seltener in Revier- und Konkurrenzkämpfe verwickelt, wodurch sich das damit verbundene erhöhte Infektionsrisiko für lebensbedrohliche Erkrankungen vermindert. für z.B. entzündete Wunden, Katzenseuche, Katzenaids etc. Auch sinkt mit der Kastration das Risiko, dass die Katze auf ihrer kilometerweiten Partnersuche bei einem Verkehrsunfall verunglückt.

Viele Katzenbesitzer wissen nicht, dass eine frühreife Katze schon im Alter von wenigen Monaten unbemerkt rollig werden kann. Deshalb ist es wichtig, einer Katze erst nach der Kastration den Freigang zu gewähren. Kastrierte junge Katzen und Kater können direkt nach dem Verheilen ihrer OP-Wunde ins Freie gelassen werden; ein potenter Kater hingegen kann nach seiner Kastration noch mehrere Wochen zeugungsfähig bleiben und sollte aus diesem Grunde noch 4-6 Wochen drinnen gehalten werden.


Über Anregungen und Ergänzungen zu diesem Thema würde ich mich freuen!